36. Rechtshistorikertag in Halle (2006)

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Tagungszeitraum: vom 10. bis 14. September 2006

Tagungsberichte: ZRG GA 124 (2007), 936–959; ZRG KA 93 (2007), 530–532; ZRG RA 124 (2007), 730–742.

Seitenzahlen (ohne weitere Angaben) beziehen sich auf: Akten des 36. Deutschen Rechtshistorikertages. Halle an der Saale, 10.–14. September 2006, hrsg. v. Rolf Lieberwirth u. Heiner Lück, Baden-Baden 2008.

Programm:

A) Hauptvorträge

Eröffnungsvortrag: Friedrich Schorlemmer: „Deutsch-deutsche (Miß-)Verständnisse. Bestandsaufnahmen und Perspektiven“

Detlef Liebs: „Esoterische römische Rechtsliteratur vor Justinian“ (40–79)

Diethelm Klippel: „Perspektiven der Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts“

Christine Reinle: „‚Fehde‘ und gewaltsame Selbsthilfe in England und im römisch-deutschen Reich“ (99–132)

Wilhelm Brauneder: „Verfassungsgeschichtsschreibung im europäischen Kontext“ (25–39)

Michael Stolleis: „Staatsbild und Staatswirklichkeit in Westdeutschland (1945–1960)“ (ZRG GA 124 (2007), 223–245)

Rolf Lieberwirth: „Andere Rechtswissenschaft? Die juristische Ausbildung in der DDR. Erinnerungen und Fakten von 1945 bis 1989“ (133–152)

Johannes Kunisch: „Der Historikerstreit um den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges (1756)“ (80–98)

B) Sektionen

1. Kaufleute und Handwerker, Gerichte und Verwaltung. Wirtschaftsrecht avant la lettre? (Leitung: Albrecht Cordes)

Eberhard Isenmann: „Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsethik um 1500. Theologische und juristische Konsilien zum Barchenthandel in der Reichsstadt Ulm“ (195–295)

Emily Kadens: „Kaufmännisches Gewohnheitsrecht und das Französische Handelsgesetzbuch von 1673“ (260–280)

Anja Amend-Traut: „Konfliktlösung bei streitigen Wechseln im Alten Reich. Der Kaufmannsstand zwischen der Suche nach Alternativen zur gerichtlichen Geltendmachung von Forderungen und strategischer Justiznutzung“ (153–175)

Pascale Cancik: „Wirtschaftsverwaltungsrecht avant la lettre? Verwaltungshandeln zwischen Mühlenfreiheit und Mühlenruin im frühen 19. Jahrhundert“ (176–194)

2. Antike und römische Rechtsgeschichte (Leitung: Wolfgang Kaiser)

Guido Pfeifer: „Vertragsgestaltung und Formularpraxis in Nuzi um 1500 v. Chr. am Beispiel der sogenannten Verkaufsadoption“ (301–326)

Cosima Möller: „Pflichten im römischen Vertragsrecht“ (281–300)

Dario Mantoviani: „Bestimmungen ‚ohne Vorbilder‘ in der Lex de imperio Vespasiani – ein juristischer Ansatz für die historische Deutung“

Thomas Rüfner: „Die universitas im römischen Rechtsleben“

3. Kirchliche Rechtsgeschichte (Leitung: Heinrich de Wall)

Christian Traulsen: „Begründung kirchlicher Asylgewähr und ihrer staatlichen Anerkennung in der Spätantike (Zusammenfassung)“ (651–656)

Andreas Thier: „Dynamische Schriftlichkeit. Normbildungen in den vorgratianischen Kanonessammlungen” (ZRG KA 93 (2007), 1–33)

Ralf Frassek: „Die evangelische Ehegerichtsbarkeit in Kursachsen im Reformationsjahrhundert“

Isabelle Deflers: „Die Einführung der Kirchenzuchtordnung von 1750 in der Pfalz – ein Beispiel für Kompetenzstreitigkeiten um die geistliche Strafgerichtsbarkeit“

4. Lebensalter und Recht (Leitung: Thomas Duve)

Jens-Uwe Krause: „Die Alten im römischen Reich – rechtliche und soziale Stellung“

Gabriela Signori: „Altersvorsorge im Spannungsfeld von Recht und Pflicht (Basel, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts)“ (327–345)

Stefan Ruppert: „Lebensalter und Recht. Zur Segmentierung des menschlichen Lebenslaufs durch rechtliche Regelungen seit dem 19. Jahrhundert“ (346–361)

Thilo Engel: „Die Individualisierung des Kindes gegenüber der Familie in Frankreich und Deutschland: Staatliche Eingriffe in Vormundschaft und elterliche Gewalt“ (362–367)

Birgit Fastenmayer: „Alt ist, wer übergeben hat. Der Hofübergabevertrag als Gegenstand staatlicher Intervention vom späten 19. Jahrhundert bis 1957“ (368–371)

Tatjana Mill: „ Zur Erziehung verurteilt. Die Entwicklung des Jugendstrafrechts im zaristischen Russland 1864–1917“ (372–375)

Dorothea Noll: „‚… ohne Hoffnung, im Alter jemals auch nur einen Pfennig Rente zu erhalten.‘ – Die Geschichte der weiblichen Erwerbsbiographie in der gesetzlichen Rentenversicherung“ (376–382)

5. Das Menschenbild des ius commune (Leitung: Mathias Schmoeckel)

Yves Mausen: „Pugio malitiae. Misstrauen als Prinzip des Gerichtsverfahrens im mittelalterlichen ius commune“ (387–399)

Marcel Senn: „Die Veränderung des Menschenbildes vor dem Hintergrund der wissenschaftstheoretischen Grundlagenforschung und deren Auswirkungen auf die Rechtstheorie der frühen Neuzeit“ (400–422)

Magnus Ryan, Gigliola di Renzo Villata

6. Geschichte der juristischen Methode und der Verfassungsgerichtsschreibung (Leitung: Jan Schröder)

Gerhard Otte: „Die historische Topik und ihre Rezeption durch Theodor Viehweg“ (427–438)

Marie Sandström: „Gerechtigkeits- oder Billigkeitsentscheidungen? Zur Auseinandersetzung zwischen Friedrich Julius Stahl und Julius von Kirchmann“ (439–444)

Milos Vec: „Erscheinungsformen und Funktionen von Rechtsprinzipien in der Völkerrechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts“ (445–463)

Stefan Vogenauer: „‚Im Zweifel gegen den Fiskus‘. Aufstieg und Niedergang einer Interpretationsmaxime“ (464–478)

7. Stadtrechte in Ostmitteleuropa (Leitung: Ilpo Tapani Piirainen)

Ruth Schmidt-Wiegand: „Lübisches und Magdeburger Recht im Ostseeraum – das Beispiel Stolp“ (510–524)

Marek Biszczanik: „Das Stadtrecht von Schweidnitz und dessen Umfeld in Schlesien“ (479–488)

Iva Chalupecký

Jolanta Karpaviciene: „Magdeburger Stadtrecht im Großfürstentum Litauen im europäischen Kontext“ (489–509)

8. Höchste Gerichtsbarkeit in Europa (Leitung: Peter Oestmann)

Friedrich Battenberg: „Königliche Kammergerichtsbarkeit im späteren 15. Jahrhundert“ (525–543)

Ulrike Müßig: „Höchstgerichte im frühneuzeitlichen Frankreich und England – Höchstgerichtsbarkeit als Motor des frühneuzeitlichen Staatsbildungsprozesses“ (544–577)

Bernd Schildt: „Reichsstädte vor dem Reichskammergericht“ (578–606)

Matthias Schnettger: „Die kaiserliche Gerichtsbarkeit in Italien in der Frühen Neuzeit“ (607–626)

Alain Wijffels: „Höchstgerichtsbarkeit in den südlichen Niederlanden (16./17. Jahrhundert): Nicolas du Fief und die Praxis des Großen und Geheimen Rates“ (626–651)

9. Abrechnen, aber wie? – die rechtliche Transformation europäischer Diktaturen nach 1945 (Leitung: Joachim Rückert)

Marju Luts, Piotr Fiedorczyk, Francisco Munoz-Conde, Alessandro Somma (verhindert)

10. Consilia. Die Spruchtätigkeit deutscher Juristenfakultäten und ihrer Mitglieder in neuem Licht (Leitung: Günter Jerouschek)

Ulrich Falk: „Die Gutachtenpraxis deutscher Juristenfakultäten in der frühen Neuzeit. Zur Deutung des Phänomens“ (657–673)

Sönke Lorenz: „Vom Schöppenspruch zur Rechtsbelehrung“ (674–690)

Robert Zagolla

Rainer Mühle

11. Berichte

Diethelm Klippel: „Die Situation der Rechtshistoriker im deutschsprachigen Gebiet“

József Ruszoly: „Das erste Nationalitätengesetz in Ungarn und die Verfassungsentwicklung in Europa 1848–1849“ (691–716)

 

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